Wüstenrabe (Corvus ruficollis)
von Werner Steffen
Der Wüstenrabe (Corvus ruficollis) ist ein Singvogel aus der Familie der Rabenvögel (Corvidae).
Merkmale und Bestimmung:
Der Wüstenrabe ist mit einer Größe von etwa 44 bis 48 cm kleiner als der Kolkrabe. Sein Gefieder ist überwiegend schwarz, hat jedoch einen rötlich-braunen Schimmer im Nackenbereich, der je nach Lichteinfall unterschiedlich stark sichtbar ist. Der Schnabel ist kräftig und leicht gebogen. Er ähnelt äußerlich dem Kolkraben, lässt sich jedoch durch seine kompaktere Statur und den oft rötlich schimmernden Halsbereich unterscheiden. Der Ruf ist ein tiefes, raues „Kra-kra“, das deutlich leiser und sanfter klingt als bei anderen Raben.
Zug- oder Standvogel:
Der Wüstenrabe ist ein Standvogel und bleibt ganzjährig in seinem Lebensraum. Er unternimmt keine ausgedehnten Wanderungen, sondern bewegt sich nur in kleineren lokalen Gebieten, um Nahrung zu finden.
Lebensraum und Verbreitung:
Wüstenraben kommen in ariden und semiariden Regionen vor, darunter Wüsten, Steppen und felsige Gebiete Nordafrikas sowie Teile der arabischen Halbinsel und des Nahen Ostens. Sie sind besonders an extreme Klimabedingungen angepasst und suchen in kargen, vegetationsarmen Landschaften nach Insekten, kleinen Wirbeltieren und gelegentlich pflanzlicher Nahrung.
Gefährdung:
Der Wüstenrabe gilt derzeit nicht als gefährdet und hat eine stabile Population. Da er an Lebensräume gebunden ist, die für Menschen meist unattraktiv sind, ist sein Lebensraum bislang relativ intakt.