Rotschenkel (Tringa totanus)

Der Rotschenkel (Tringa totanus) gehört zur Familie der Schnepfenvögel. Ist ein typischer Vertreter der Wiesenvögel die leider immer mehr verschwinden.

Merkmale und Bestimmung:
Der Rotschenkel ist ein mittelgroßer Watvogel mit etwa 27–29 cm Körperlänge. Auffällig sind seine leuchtend roten Beine und der ebenfalls rötlich gefärbte Schnabel mit dunkler Spitze. Das Gefieder ist oberseits braun gesprenkelt, unterseits heller mit dunkler Fleckung. Im Flug zeigt der Rotschenkel ein breites, weißes Flügelfeld sowie einen weißen Hinterrand an den Flügeln und einen weißen Keil auf dem Rücken. Der Ruf ist ein scharfes, flötendes „tü-tü-tü“, das er oft bei Störung ruft.

Zug oder Standvogel:
Der Rotschenkel ist ein Zugvogel. Die Brutvögel Nordwest- und Mitteleuropas ziehen im Herbst an die Küsten West- und Südeuropas oder nach Nordafrika. In Niedersachsen überwintert ein kleiner Teil der Vögel, vor allem an der Küste, während der Großteil abzieht.

Lebensraum und Verbreitung:
Der Rotschenkel bevorzugt feuchte, offene Landschaften wie Salzwiesen, Moore, Feuchtwiesen, Flussauen und das Wattenmeer. Zur Brutzeit benötigt er flache, übersichtliche Flächen mit kurzen Vegetationszonen und feuchtem Boden. Weltweit reicht sein Verbreitungsgebiet von Westeuropa bis nach Zentralasien. In Niedersachsen kommt er vor allem im Wattenmeer, in der Marsch und vereinzelt im Binnenland vor.

Gefährdung und Rote Liste Niedersachsen:
In Niedersachsen ist der Rotschenkel laut Roter Liste (2022) als „stark gefährdet“ (Kategorie 2) eingestuft. Gründe für den Rückgang sind Lebensraumverlust durch Entwässerung, intensive Grünlandnutzung, frühe Mahd, Nahrungsmangel, Störungen durch Freizeitnutzung sowie Prädation durch Füchse und Rabenvögel. Schutzmaßnahmen umfassen Wiesenschutzprogramme, Prädationskontrolle und Lebensraumrenaturierungen in Feuchtgebieten.

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